Der Kollektivgedanke prägt das kulturelle Schaffen des UT Connewitz. Seit 2001 bespielt der Verein das älteste noch erhaltene Lichtspieltheater Leipzigs und führt so dessen 110-jährige Geschichte fort. Der raue historische Charme des Saals, der weitestgehend im Original erhalten ist und rund 450 Leute fasst, sorgt bei Konzerten für eine unverwechselbare Atmosphäre. Patina trifft auf Passion. Macken, Ecken und Kanten sind sowohl architektonisch als auch künstlerisch unbedingt erwünscht. Das UT Connewitz wirkt wie eine Trutzburg gegen eine rein kommerzialisierte Nutzung von Veranstaltungsimmobilien.
Der mehr als 250 Mitglieder zählende Verein gestaltet gemeinsam mit weiteren engagierten Personen ein Programm, das gleichermaßen auf Anspruch und Austausch setzt. Mit großer Offenheit präsentieren sie Konzerte aus Rock, Pop, Weltmusik, Jazz, Punk und Elektro. Die Bandbreite reicht dabei von international bekannten bis zu lokalen Acts. Gerade beim Nachwuchs achtet das Team auf faire Bezahlung, um selbstausbeuterischen Mechanismen entgegenzuwirken.
Das UT Connewitz ist ein Ort, der „vom Kutten- bis zum Beutelträger allen Szenen offensteht‟, wie es die Betreibenden selbst formulieren. Und auch 2021 hat es das Haus trotz pandemie-bedingter Hürden geschafft, als kulturelle und soziale Begegnungsstätte offen zu bleiben. Niedrigschwellige Teilhabe wurde gezielt gefördert, etwa mit Workshops zu Awareness und Lichttechnik. Zu den Programm-Highlights gehörten Auftritte von Mulatu Astatke und Jeff Mills sowie Kooperationen mit Spielstätten wie Conne Island, Ilses Erika und Werk 2.